Berufskleidung im Kreislauf: DBL Merk setzt weiter auf Recycling-Kooperation.

Altkleidung im Kreislauf: DBL Merk engagiert sich weiter für ein zukunftsweisendes Recyclingmodell in der Berufskleidung. Gemeinsam mit Kooperationspartnern entsteht aus ausgemusterter Arbeitskleidung ein neuer Faserkreislauf – für nachhaltige Miettextilien. Ein Blick in die Praxis mit Produktionsleiter Jürgen Singer.


Nachhaltigkeit bei Kleidung? Da geht noch mehr. Daran arbeitet der regionale DBL Partner Merk und setzt verstärkt auf Kooperationen, um Kleidung nicht nur lange im Einsatz zu halten, sondern auch wiederverwertbar zu machen. Im Gespräch mit Jürgen Singer, Produktionsleiter bei DBL Merk, über aktuelle Entwicklungen.  

Herr Singer, 2023 startete die Kooperation von DBL Merk mit der TURNS GmbH, die auf Faserkreislauf setzt. Wie sah die Zusammenarbeit bislang aus?

Die Firma TURNS startete zunächst zahlreiche Pilotprojekte. Ziel war es, Teilnehmer der textilen Lieferkette zusammenzubringen, um die Verbrennung von Altkleidern zu reduzieren. Dieses Konzept – sprich Tonnen von Altkleidern im Jahr nicht thermisch zu verwerten, sondern daraus wieder neue Kleidung zu machen – gefiel uns sofort. Im Pilotprojekt, das bis Ende 2023 lief, wurde mit den zur Verfügung gestellten Tonnen Altkleidern getestet, was geht und was nicht geht. Dabei zeigte sich bei Turns die oft sehr unterschiedliche Qualität der Kleidung. Die Firma war nach dem Pilotprojekt sehr an einer weiteren Zusammenarbeit mit uns interessiert, da wir als textiler Dienstleiter und Großwäscherei hochwertige, gut gepflegte Berufskleidung liefern. Selbst nach Ausmusterung ist diese besser als Fast Fashion.

Wie ging es dann weiter?

Nach dem Pilotprojekt entschieden wir uns für eine Teilnahme am TURNS® faserkreislauf, leisten seitdem unseren Beitrag. Denn jedes Teil, das nicht verbrannt, sondern weiterverarbeitet wird, zählt. Wir lieferten Turns so bislang monatlich rund 660 Kilogramm mit von uns ausgemusterter Arbeitskleidung – das stocken wir aktuell auf 1,1 Tonnen auf. Denn es gibt nun auch weitere Akteure und Kooperationspartner, die die Kreislaufwirtschaft mit nach vorne bringen möchten. Und so ist, im Moment und für die weitere Entwicklung, ein höheres Aufkommen an Material gefragt.  

Wer sind die neuen Akteure – was wird aktuell entwickelt?

Neben uns und TURNS® faserkreislauf sind nun auch ein namhafter Hersteller von Polyester-/Baumwollgeweben für Arbeits-, Schutz- und Freizeitbekleidung mit dabei. Ebenso ein bekannter Konfektionär für Schutz- und Arbeitskleidung. Konkret arbeiten wir nun gemeinsam daran, aus so weit wie möglich recycelten Fasern eine neue Kollektion für den Mietservice zu entwickeln. Hier übernimmt jeder Akteur einen bestimmten Part: DBL Merk liefert qualitativ hochwertige Altkleider, die Firma Tuns übernimmt die Sortierung der Kleidung, der Gewebeproduzent stellt daraus ein entsprechendes Garn her und der beteiligte Konfektionär entwickelt daraus eine neue Kollektion. Diese soll dann in die Produktion gehen und auch im Mietservice unseren Kunden zur Verfügung stehen. Um die gewohnte Qualität dieser Kleidung sicherzustellen, haben wir im Vorfeld Parameter genannt. 

Was sind das für Parameter?

Es sind technische Anforderungen und Spezifikationen zu klären. Da geht es um Fragen wie: Wie viele Wäschen muss die Kleidung aushalten, wie ist der Weißgrad? Wie steht es um die HACCP-Norm – genügt die Kleidung der Hygienevorschrift? Welche Dichte hat das Garn? 250g/m² sollten es schon sein. Wie sieht die Wasch- Pflegeanleitung des Herstellers aus? DBL Merk übernimmt entsprechende Probewaschungen der Muster. Das Ziel ist eine weiße, HACCP-gerechte Arbeitskleidung, die vollständig aus Altkleidung, bzw. deren Fasern produziert wurde.  

Gibt es einen Zeitplan?

Alle Kooperationspartner arbeiten aktuell an dieser Entwicklung und wir erwarten noch 2025 konkrete Ergebnisse – sprich eine Arbeitskleidung aus den recycelten Fasern. Ist diese qualitativ überzeugend, gibt es Überlegungen, sie bundesweit im DBL Mietservice anzubieten. 

Was würden Sie sich persönlich wünschen?

Neben nachhaltiger weißer Kleidung, die dann Einsatz in der Lebensmittelindustrie wie etwa in Fleischereien finden würde, würde ich mir wünschen, dass auch farbige Kleidung auf diesem Weg produziert werden könnte. Etwa für den Pflegebereich. Hier ist bunte, farbenfrohe Arbeitskleidung beliebt und auch auf Nachhaltigkeit wird immer mehr Wert gelegt. Wir machen also weiter und arbeiten daran.


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